Hallo mein Name ist Sam.
Als ich am 18.Juni 2002 geboren wurde, hatte ich doppeltes Pech.Ich bin als Beagle geboren worden und Beagle sind sehr beliebte Versuchshunde.Wir Beagle sind nämlich sehr liebe Gesellen,mit einer robusten Natur.Ausserdem sind wir sehr gesellig und man kann uns gut in Gruppen halten,ohne das es zu Raufereien kommt.Diese guten Eigenschaften werden tausenden von uns jedes Jahr zum Verhängnis.
Mein zweites Pech war,das der Besitzer meiner Eltern ein Versuchstierzüchter war.Damit kam ich schon rechtlos auf die Welt.Niemand hatte etwas daran auszusetzen,das meine Geschwister und ich dazu bestimmt waren, an ein Labor für Versuche gleich welcher Art, verkauft zu werden.Meinem Züchter war das egal.Er verdient ja viel Geld mit uns.Zum Glück gehörte ich nicht zu den Hunden die schon voroperiert bestellt worden sind.Die Qual von denen könnt ihr euch gar nicht vorstellen.
Erst die schwere OP.Niere oder Milz raus oder was anderes,dann der Transport und dann beginnen erst die schrecklichen Versuche.
Ich selbst landete als kleiner Welpe in der Parasitologie.Dort war ich nur eine Nummer.
Die Trennung von meiner Mama war schlimm!Aber ich hatte wenigstens Gesellschaft .Ich war mit vielen Beagln in einem Raum zusammen.So konnten wir wenigstens zusammen spielen.Aber damit war schnell Schluss.Als die Versuche begannen steckte man jeden von uns in einen kleinen Käfig.


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Aus der Datenbank Tierversuche:
Bereich: Veterinärparasitologie
Institut für Parasitologie der Tierärztlichen Hochschule Hanover
Versuchsbeschreibung: Aus Spulwürmern , die aus von Jägern erschossenen Füchsen stammen , werden Eier gewonnen.
Zur Überprüfung der Infektionfähigkeit der Eier werden je Eikultur 10 Mäuse mit Eiern infiziert , indem diese mit einer Knopfkanüle ( unten abgerundete Hohlnadel aus Stahl ) direkt in den Magen der Mäuse gegeben werden .
Die Anzahl der Eikulturen und damit die genaue Anzahl der verwendeten Mäuse wird nicht erwähnt.
Fünf Hündinnen werden je 20.000 dieser Eier oral eingegeben . Am gleichen Tag werden sie von einem Rüden gedeckt. Während der Trächtigkeit werden die Hündinnen einzeln in gekachelten Boxen mit Betonböden gehalten.
Wöchentlich wird ihnen Blut aus einer Halsvene entnommen und ihr Kot wird untersucht .
Um den Zeitpunkt der Geburt erhalten die Tiere eine " Plastikwurfschale " mit sterilisierter Stroheinstreu.
Nach der Geburt wird sowohl den Muttertieren als auch den Welpen einmal wöchentlich Blut abgenommen.Die Welpen bleiben bis zum 28.Lebenstag bei ihren Müttern.Danach kommen sie einzeln in ihre Drahtkäfige.
Während die Hündinnen die Infektion weitgehend ohne klinische Symptome überstehen,zeigen sich bei den Welpen ab der zweiten Lebenswoche zunehmend Störungen des Allgemeinbefindens,Husten,Nasenausfluss,Erbrechen,blutiger Durchfall,Appetitmangel,Abmagerung,Schwäche und Austrocknung.12 Welpen werden "wegen der gebotenen Verantwortung für diese Versuchstiere" vorzeitig getötet.Die überlebenden Welpen und die 5 Muttertiere werden am 42.Tag nach der Geburt auf eine nicht näher beschriebene Weise getötet.Ihre Organe werden auf Würmer untersucht.
Tierverbrauch:51 Tiere verschiedener Arten(31 Hunde(Beagles,5 Hündinnen und 26 Welpen).
Diese Versuche wurden für eine Dissertation gemacht.
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Ich hatte endlich einmal Glück.Im Alter von 6 Monaten hatte ich die Versuche hinter mir(was genau, wird für immer im Dunkeln bleiben).Das Institut an welchem ich gelitten habe,beteiligt sich am Kölner Modell.Das ist eine Einrichtung zur Abgabe ehemaliger Versuchstiere an Privatpersonen aus dem Tierschutzbereich und tierexperimentell arbeitenden Wissenschaftlern die in Köln ins Leben gerufen wurde.
Auf diese Weise bleibt es vielen von uns erspart,nach den Versuchen eingeschläfert zu werden.So kam ich am 8. Dezember 2002 ins Tierheim Wermelskirchen und am 22.Dezember wurde ich in mein "neues" Leben entlassen.

Wir Ex-Laborbeagle sind nicht mit "normalen" Masstäben zu messen.Wir hatten keine Kindheit im eigentlichen Sinn.Eine Mutter die schon nicht sozialisiert wurde.Einen Wurf nach dem anderen hatte und dabei verbraucht wurde.Wir haben Schlimmes durchgemacht.Angst und Schmerzen ohne tröstende Worte.Ob wir still hielten oder uns wehrten :es gab kein Entkommen.Kein Ort zum Verstecken,keinen Retter.Diese Angst die wir durchlebten sitzt tief!
Aber wir Beagles sind schon ganz besondere Wesen.Lernfähig und aufgeschlossen wie wir sind, merken wir schnell ,das man es gut mit uns meint.Auch ältere Hunde die erst mit 6 oder7 Jahren oder noch älter ins Leben entlassen werden sind erstaunlich lernfähig.Und haben wir kein schönes Hundeleben verdient?



Ihr Menschen sagt immer,wir Hunde seien eure besten Freunde.Und das stimmt doch auch.Schon seit Jahrtausenden dienen wir euch als Jagdhunde.Wir bewachen Haus und Hof.Heute arbeiten wir als Blinden und Behindertenbegleithunde,als Sozialarbeiter,als Lawinen- und Rettungshunde.Wer will denn bestreiten,das wir intelligente, einfühlsame Wesen sind.Wir fühlen Angst wie du!Wir fühlen Schmerz wie du!Wir wollen leben wie du!

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Tierversuche in Deutschland
Statistik aus dem Jahr 2001:Gesamtverbrauch an Versuchstieren 2.126.561
In der Statistik nicht aufgeführt sind Tiere die bei der "Herstellung" gentechnisch veränderter Tiere "aussortiert" werden,weil sie nicht die erwarteten Erbgutveränderungen aufweisenDiese Tiere sind für den eigentlichen Versuch wertlos.Etwa 90% sind davon betroffen.
Tiere die für Ausbildungszwecke getötet werden,um an den Organen zu experimentieren.
Elterntiere in der Versuchstierzucht,Tiere die auf Vorrat gehalten werden,sowie Tiere die bei Haltung und Transport umkommen.
Wirbellose Versuchstiere wie Insekten,Würmer,Krebse,Spinnen

Warum werden Tierversuche durchgeführt?
Die Konsumenten sollen sich bei der Anwendung neuer chemischer und pharmazeutischer Produkte sicher fühlen. Eine Alibi-Funktion der Tierversuche:Sie suggerieren eine Unbedenklichkeit von Produkten die in Wahrheit nicht gegeben ist.
Von A wie Abwasserabgabegesetz bis W wie Wasch-und Reinigungsmittelgesetz schreiben rund 20 deutsche Gesetze und Verordnungen sowie etwa 20 EU-Richtlinien Tierversuche vor.
Tierversuche sollen das Risiko des Arzneimittelproduzenten absichern.So muss er bei unerwünschten Nebenwirkungen nicht haften,wenn er entsprechende Studien nachweisen kann.
Um akademische Titel zu erlangen,sind Tierversuche gang und gäbe.Viele Experimente werden auch aus Neugier,Forscherdrang oder Profilierungssucht gemacht.Der Zwang,für Ruhm und Ehre möglichst viele Beiträge für wissenschaftliche Publikationen zu schreiben,treibt so manchen Forscher zu immer abwegigeren Versuchsanordnungen.(Können Goldfische schwimmen,wenn man ihnen beide Augen entfernt?)
Eine ganze Industrie lebt und profitiert von Tierversuchen.Züchter,Händler,Futterlieferanten,Produzenten von Käfigen und Zubehör,Wissenschaftler,Institute usw.-
für sie alle verwandelt sich das Leiden und Sterben der Tiere in klingende Münze.
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Tierversuche müssen abgeschafft werden.Was kann man tun?
Informieren Sie sich und andere.Treten sie einer Organisation bei die sich für die Abschaffung aller Tierversuche einsetzt u.a. Menschen für Tierrechte,der Bundesverband der Tierversuchsgegner,die Tierbefreier...In allen Bundesländern vereinen sich Menschen um gegen Tierversuche zu protestieren.Schliessen Sie sich an...Als Verbraucher kann man bewusst nach tierversuchsfreien Produkten fragen,an Politiker schreiben ,Unterschriften sammeln..Es gibt viele Möglichkeiten!
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"Wer die Opfer nicht schreien hören,nicht zucken sehen kann,
dem es aber sobald er ausser Seh-und Hörweite ist,
gleichgültig ist,das es schreit und zuckt-
der hat wohl Nerven,aber -Herz hat er nicht."

Bertha von Suttner,Friedensnobelpreis 1905